“Das Kronacher Jugendzentrum HappyEnd einer unendlichen Geschichte”
So hat damals Michael Neuberg in der Schülerzeitung Komplizissimusdes KasparZeussGymnasiums seine ausführliche Schilderung der Entstehungsgeschichte des Kronacher Jugendzentrums überschrieben. Am 12. November 1995 wurde das städtische Jugendzentrum eingeweiht. Was heute als Struwwelpeter ein Begriff bei jung und alt in Kronach und darüber hinaus ist, wurde vor 20 Jahren eröffnet. Eine lange Leidensgeschichte ging dem voraus: viele Jahre wurde über ein offenes Jugendzentrum diskutiert, Pläne gemacht und vereitelt die Jugendlichen und die Vertretern ihres Anliegens immer wieder enttäuscht und vertröstet. Die Kronacher SPD hatte sich in dieser Frage eindeutig positioniert und trat seit langer Zeit für ein offenes Jugendzentrum (für ein attraktives Mittelzentrum Kronach unerläßlich) ein. Hier nun aus damaligen Berichten die Entwicklungsgeschichte. Wir beginnen mit der Zeitung für den Kronacher Raum vom August 1986, in jener Zeit hatte die CSU im Kronacher Stadtrat noch die absolute Mehrheit (bis 30.4.1990).
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So hat damals Michael Neuberg in der Schülerzeitung Komplizissimusdes KasparZeussGymnasiums seine ausführliche Schilderung der Entstehungsgeschichte des Kronacher Jugendzentrums überschrieben. Am 12. November 1995 wurde das städtische Jugendzentrum eingeweiht. Was heute als Struwwelpeter ein Begriff bei jung und alt in Kronach und darüber hinaus ist, wurde vor 20 Jahren eröffnet. Eine lange Leidensgeschichte ging dem voraus: viele Jahre wurde über ein offenes Jugendzentrum diskutiert, Pläne gemacht und vereitelt die Jugendlichen und die Vertretern ihres Anliegens immer wieder enttäuscht und vertröstet. Die Kronacher SPD hatte sich in dieser Frage eindeutig positioniert und trat seit langer Zeit für ein offenes Jugendzentrum (für ein attraktives Mittelzentrum Kronach unerläßlich) ein. Hier nun aus damaligen Berichten die Entwicklungsgeschichte. Wir beginnen mit der Zeitung für den Kronacher Raum vom August 1986 , in jener Zeit hatte die CSU im Kronacher Stadtrat noch die absolute Mehrheit (bis 30.4.1990).
Also nochmal: CSU ist für Rosenthalvilla, dann wird festgestellt, dass das Gebäude abbruchreif sei (Eigentum der Stadt !! wer ist da verantwortlich??), also kein Jugendzentrum möglich. Dafür einen Neubau auf dem Rosenthalgelände (wo heute die Sparkasse steht) planen, Kosten ca. 1 Million DM. Okay dachten wir, vielleicht kommt dann das Jugendzentrum doch vor dem Jahr 2000. Denkste. Denn verhandeln mit dem Landkreis, das bedeutete nichts anderes als verzögern, hinausschieben… Und dann kam eine neue Situation: die Sparkasse brauchte mehr Platz, plante einen Neubau auf dem Rosenthalgelände! 1 Komplizissimus Nr. 25/Dezember 1995, S. 2227, im Stadtarchiv Kronach einsehbar. Dem konnte sich nun auch die SPD-Fraktion nicht verschließen, deshalb also im August 1988 vorrangig:
Nachdem das Rosenthalgelände ausschied, wurde nach einem anderen Standort für ein offenes Jugendzentrum gesucht, ein Terminus, das der CSU-Mehrheit nicht geheuer war, deshalb die Rede von einem Haus der Jugend. Ein neuer Vorschlag, das (alte) Turnerheim in ein Jugendzentrum umzufunktionieren, wurde durch die CSUMehrheit ebenfalls vereitelt, die kurzfristig den Abriss dieses Gebäudes beschloß. Dazu aus der Zeitung für den Kronacher Raum vom Juni 1989 folgendes:
Damit hatte sich die Kronacher CSU ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl 1990 noch einmal als wenig Jugendfreundlich dargestellt; sie verlor prompt am 18. März 1990 nicht nur die absolute Stadtratsmehrheit, sondern auch das Bürgermeisteramt. Doch schlimmer eigentlich: für ein offenes Jugendzentrum war nur ein Scherbenhaufen hinterlassen worden. Zum Glück gab es fortan eine aufgeschlossene Mehrheit im Stadtrat und eine zielstrebige Führung. So konnte in der Zeitung für den Kronacher Raum im Jahr 1991 bereits berichtet werden:
Der Erwerb der Kronacher Porzellanfabrik kritisch beäugt von CSU-Seite löste verschiedene Aufgaben: nicht nur dass die Bauhofmitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen erhielten und die zwei Bauhöfe der Stadt zusammengeführt wurden, durch die Bauhofverlagerungen gab es Platz für das Jugendzentrum in günstigster Lage! Natürlich dauerte es noch einige Zeit (in der der damalige Landrat dann die Kaulangerscheunen als Jugendzentrumsort vorsehen wollte!), doch das Ziel war vorgegeben: die Porzellanfabrik mußte für die Verlagerung der zwei Bauhöfe (an der Friesener und an der Rodacherstraße) vorbereitet werden, der Umzug dorthin, und dann Planung und Umbau des Gebäudes an der Rodacherstraße, der heutige Struwwelpeter. Begleitet wurden die städtischen Arbeiten von Auseinandersetzungen mit dem Landkreis, da Landrat Dr. Schnappauf sich nicht mehr an frühere Zusagen über die Betriebskosten des Jugendzentrums halten wollte. Zu lesen war im August 1992:
Trotz allem: der Umbau wurde fertig (mit rund 850 000 DM Kosten auch noch günstiger als die Planung des Neubaus auf dem Rosenthalgelände mit 1 Million DM), gefördert im wesentlichen vom Bayerischen Jugendring, und am 12. November 1995 eingeweiht. Vergessen waren die manchmal nervenaufreibenden Auseinandersetzungen, denn die Stadt Kronach hatte endlich ein zeitgemäßes offenes Jugendzentrum und die unendliche Geschichte ein glückliches Ende. Die Neue Presse schrieb damals (13. November 1995):
Da über eine Trägerschaft und die Finanzierung des Betriebs zunächst keine Einigung erzielt werden konnte, ließ die Stadt Kronach das offene Jugendzentrum unter dem Namen Old School anlaufen. Erst später wurde der Struwwelpeter (mit einem neuen Trägerschaftsmodell) daraus und dessen vorherige unzureichende Unterbringung aufgegeben. Die Stadt Kronach hatte sich, wie Michael Neuberg abschließend feststellte, “vorbildlich in der Jugendarbeit engagiert”.
Verfasser: Manfred Raum/15. November 2015
Aufnahme des Jugendzentrums Struwwelpeter aus dem Jahr 2016
Archivaufnahme
Besichtigung des ehemaligen Bauhofes an der Rodacher Straße vor dem Umbau zum Jugendzentrum, von links: Manfred Raum, Dr. Heinz Köhler, Renate Röthlein, Gerhard Seuling und Alfred Wittmann
“Das Kronacher Jugendzentrum HappyEnd einer unendlichen Geschichte”
So hat damals Michael Neuberg in der Schülerzeitung Komplizissimusdes KasparZeussGymnasiums seine ausführliche Schilderung der Entstehungsgeschichte des Kronacher Jugendzentrums überschrieben. Am 12. November 1995 wurde das städtische Jugendzentrum eingeweiht. Was heute als Struwwelpeter ein Begriff bei jung und alt in Kronach und darüber hinaus ist, wurde vor 20 Jahren eröffnet. Eine lange Leidensgeschichte ging dem voraus: viele Jahre wurde über ein offenes Jugendzentrum diskutiert, Pläne gemacht und vereitelt die Jugendlichen und die Vertretern ihres Anliegens immer wieder enttäuscht und vertröstet. Die Kronacher SPD hatte sich in dieser Frage eindeutig positioniert und trat seit langer Zeit für ein offenes Jugendzentrum (für ein attraktives Mittelzentrum Kronach unerläßlich) ein. Hier nun aus damaligen Berichten die Entwicklungsgeschichte. Wir beginnen mit der Zeitung für den Kronacher Raum vom August 1986 , in jener Zeit hatte die CSU im Kronacher Stadtrat noch die absolute Mehrheit (bis 30.4.1990).
Also nochmal: CSU ist für Rosenthalvilla, dann wird festgestellt, dass das Gebäude abbruchreif sei (Eigentum der Stadt !! wer ist da verantwortlich??), also kein Jugendzentrum möglich. Dafür einen Neubau auf dem Rosenthalgelände (wo heute die Sparkasse steht) planen, Kosten ca. 1 Million DM. Okay dachten wir, vielleicht kommt dann das Jugendzentrum doch vor dem Jahr 2000. Denkste. Denn verhandeln mit dem Landkreis, das bedeutete nichts anderes als verzögern, hinausschieben… Und dann kam eine neue Situation: die Sparkasse brauchte mehr Platz, plante einen Neubau auf dem Rosenthalgelände! 1 Komplizissimus Nr. 25/Dezember 1995, S. 2227, im Stadtarchiv Kronach einsehbar. Dem konnte sich nun auch die SPD-Fraktion nicht verschließen, deshalb also im August 1988 vorrangig:
Nachdem das Rosenthalgelände ausschied, wurde nach einem anderen Standort für ein offenes Jugendzentrum gesucht, ein Terminus, das der CSU-Mehrheit nicht geheuer war, deshalb die Rede von einem Haus der Jugend. Ein neuer Vorschlag, das (alte) Turnerheim in ein Jugendzentrum umzufunktionieren, wurde durch die CSUMehrheit ebenfalls vereitelt, die kurzfristig den Abriss dieses Gebäudes beschloß. Dazu aus der Zeitung für den Kronacher Raum vom Juni 1989 folgendes:
Damit hatte sich die Kronacher CSU ein halbes Jahr vor der Kommunalwahl 1990 noch einmal als wenig Jugendfreundlich dargestellt; sie verlor prompt am 18. März 1990 nicht nur die absolute Stadtratsmehrheit, sondern auch das Bürgermeisteramt. Doch schlimmer eigentlich: für ein offenes Jugendzentrum war nur ein Scherbenhaufen hinterlassen worden. Zum Glück gab es fortan eine aufgeschlossene Mehrheit im Stadtrat und eine zielstrebige Führung. So konnte in der Zeitung für den Kronacher Raum im Jahr 1991 bereits berichtet werden:
Der Erwerb der Kronacher Porzellanfabrik kritisch beäugt von CSU-Seite löste verschiedene Aufgaben: nicht nur dass die Bauhofmitarbeiter optimale Arbeitsbedingungen erhielten und die zwei Bauhöfe der Stadt zusammengeführt wurden, durch die Bauhofverlagerungen gab es Platz für das Jugendzentrum in günstigster Lage! Natürlich dauerte es noch einige Zeit (in der der damalige Landrat dann die Kaulangerscheunen als Jugendzentrumsort vorsehen wollte!), doch das Ziel war vorgegeben: die Porzellanfabrik mußte für die Verlagerung der zwei Bauhöfe (an der Friesener und an der Rodacherstraße) vorbereitet werden, der Umzug dorthin, und dann Planung und Umbau des Gebäudes an der Rodacherstraße, der heutige Struwwelpeter. Begleitet wurden die städtischen Arbeiten von Auseinandersetzungen mit dem Landkreis, da Landrat Dr. Schnappauf sich nicht mehr an frühere Zusagen über die Betriebskosten des Jugendzentrums halten wollte. Zu lesen war im August 1992:
Trotz allem: der Umbau wurde fertig (mit rund 850 000 DM Kosten auch noch günstiger als die Planung des Neubaus auf dem Rosenthalgelände mit 1 Million DM), gefördert im wesentlichen vom Bayerischen Jugendring, und am 12. November 1995 eingeweiht. Vergessen waren die manchmal nervenaufreibenden Auseinandersetzungen, denn die Stadt Kronach hatte endlich ein zeitgemäßes offenes Jugendzentrum und die unendliche Geschichte ein glückliches Ende. Die Neue Presse schrieb damals (13. November 1995):
Da über eine Trägerschaft und die Finanzierung des Betriebs zunächst keine Einigung erzielt werden konnte, ließ die Stadt Kronach das offene Jugendzentrum unter dem Namen Old School anlaufen. Erst später wurde der Struwwelpeter (mit einem neuen Trägerschaftsmodell) daraus und dessen vorherige unzureichende Unterbringung aufgegeben. Die Stadt Kronach hatte sich, wie Michael Neuberg abschließend feststellte, “vorbildlich in der Jugendarbeit engagiert”.
Verfasser: Manfred Raum/15. November 2015
Aufnahme des Jugendzentrums Struwwelpeter aus dem Jahr 2016
Archivaufnahme
Besichtigung des ehemaligen Bauhofes an der Rodacher Straße vor dem Umbau zum Jugendzentrum, von links: Manfred Raum, Dr. Heinz Köhler, Renate Röthlein, Gerhard Seuling und Alfred Wittmann